Die Methoden zur Steueroptimierung großer Unternehmen ist in den letzten Jahren deutlich aggressiver geworden. International agierende Unternehmen schaffen es mit etwas Geschick nur 5 Prozent Körperschaftssteuer zu bezahlen. Nicht internationale Firmen zahlen im Schnitt zirka 30 Prozent. Um diese Steueroptimierung zu erreichen, nutzen die Firmen Lücken im Steuerabkommen der einzelnen Staaten und versteuern ihr Geld dort, wo sie am wenigsten Steuern zahlen. Inzwischen hat der G20 Gipfel zwar die Reform gebilligt, welche besagt, dass große Unternehmen fortan nun 15 Prozent Mindeststeuer auf ihre Gewinne zahlen müssen, selbst wenn diese in einem Niedrigsteuerland erwirtschaftet werden.
Tochtergesellschaften in Niedrigsteuerländern
Wenn Unternehmen den Hauptsitz in einem Land haben, dessen Steuern als hoch betrachtet werden, kann die Steuerbelastung an den Staat dennoch gering gehalten werden. Dafür muss in der Steuerbilanz ein möglichst geringer Gewinn ausgewiesen werden. Das geschieht einfach dadurch, in dem möglichst viele Kosten den Erträgen gegenübergestellt werden. Solche Finanzierungsmodelle werden unter anderem dadurch erreicht, in dem die Muttergesellschaft hohe Gebühren für Lizenzen und Dienstleistungen an die im Ausland sitzende Tochtergesellschaft bezahlt. Befindet sich die Tochtergesellschaft nun in einem Land mit geringerer Steuerbelastung, hat der Gesamtkonzern somit ganz legal Steuern gespart. Gerade die Immobilienunternehmen Berlin haben dies genutzt
Ein weiteres gutes Beispiel für dieses Modell ist die Firma Google. Google hat das wertvolle Eigentum, nämlich die Suchmaschinentechnologie, auf die Bermudas umgezogen. Die Google Tochtergesellschaften wie Google Deutschland, Google Frankreich, etc. mussten dann jedes Jahr hohe Lizenzgebühren für die Nutzung der Technologie bezahlen. Inzwischen nutzt Google andere Möglichkeiten, aber in den vergangenen Jahren konnte Google Milliarden-Gewinne erzielen und nur wenig Steuern bezahlen.
Auch wenn die Steuersoftware Zasta Erfahrungen durchweg positiv sind, hat man als normales Unternehmen diese Möglichkeiten nicht.
Schlupflöcher in Doppelbesteuerungsabkommen
Wenn einzelne Gesellschaften eines Konzernes in unterschiedlichen Ländern agieren, so gelten für jedes Unternehmen andere Steuerrechte. Zwischen einigen Ländern besteht ein sogenanntes Doppelbesteuerungsabkommen, welches dafür sorgt, dass Erträge nicht zweimal besteuert werden. Ein Unternehmen kann seine Steuern nun dadurch optimieren, in dem es sich in einem Land mit Doppelbesteuerungsabkommen von der Steuer freistellen lässt, obwohl es in einem anderen Land gar keine Steuern bezahlt hat. In diesem Fall kommt es dann zu einer doppelten Nicht-Besteuerung.
Grenzüberschreitende Finanztransaktionen
Um Steuern zu sparen, kann ein Unternehmen auch grenzüberschreitende Finanztransaktionen durchführen und sich so systematische Unterschiede im Steuerrecht zu Nutze machen. Dabei ist es sogar egal, ob sich eines der beiden Unternehmen in einem Niedrigsteuerland befindet. Stattdessen werden Geldströme im Konzern so geleitet, dass das absendende Unternehmen die Zahlung von der Steuer absetzen kann und das empfangende Unternehmen diese Zahlung in einer Form erhält, auf die entweder gar keine oder nur eine niedrige Steuer anfällt. Auf die Kundenzufriedenheit hat dies übrigens kaum einen Einfluss.
Fazit zur Steueroptimierung
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, wenn große Unternehmen versuchen auf legale Weise Steuern zu sparen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Regierungen in Zukunft immer mehr versuchen, um die potenziellen Schlupflöcher gering zu halten. Schließlich entgehen dem Staat dadurch Milliarden Einnahmen. Anderseits locken Niedrigsteuerländer natürlich weiterhin damit, dass Unternehmen ihre Einnahmen in diesen Ländern versteuern. Auch für das kommende Mindeststeuergesetz werden findige Unternehmen sicher Lösungen finden, um ihre Steuern zu optimieren. Selbst für Solo-Unternehmer gibt es inzwischen zahlreiche Optimierungsmöglichkeiten, wie beispielsweise den Non-Dom Status, um Steuern zu sparen oder sogar gar keine mehr zu bezahlen.